Posenangeln – ein Klassiker unter den Angeltechniken, der sowohl bei Anfängern als auch bei erfahrenen Anglern große Beliebtheit genießt. Warum? Ganz einfach: Die Posenmontage ist super vielseitig, effektiv und leicht zu erlernen. Die Pose hilft dir, die Köderplatzierung genau zu kontrollieren und bei Bissen sofort zu reagieren.
In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Grundlagen der Posenmontage und die richtige Technik,
Posenangeln – ein Überblick
Definition und Grundprinzip
Posenangeln ist eine der ältesten und vielseitigsten Methoden des Angelns. Dabei setzt du eine Schwimmpose als Signalgeber für den Biss ein. Die Grundidee ist simpel: Die Pose schwimmt an der Wasseroberfläche und zeigt dir an, wenn ein Fisch an deinem Köder interessiert ist.
Unter der Pose ist ein Gewicht angebracht, das die Pose in der gewünschten Tiefe halten soll, während der Köder dort platziert wird, wo du den Fisch vermutest. Die Tragkraftangabe der Pose gibt an, wieviel Gewicht maximal angehängt werden kann, bevor die Pose untergeht. Bei leichten Posen wird das Gewicht üblicherweise in Form von Bleischrot auf der Angelschnur angebracht.
Vorteile des Posenangelns
Einer der großen Vorteile des Posenangelns ist die Flexibilität. Egal, ob du am See, einem Fluss oder einem Kanal angeln möchtest – die Pose lässt sich leicht an unterschiedliche Gewässerbedingungen und Tiefen anpassen. Diese Methode ist besonders effektiv, da du genau sehen kannst, ob und wann ein Fisch beißt. Die Flexibilität der Pose erlaubt es dir, verschiedene Fischarten anzusprechen.
Typische Anwendungsbereiche und häufige Zielfische beim Posenangeln
Typische Anwendungsbereiche für das Posenangeln sind Gewässer wie Flüsse, Kanäle und Seen. Hier kannst du die Pose nutzen, um Köder in unterschiedlichen Tiefen anzubieten und so gezielt auf verschiedene Fischarten zu angeln. Die Bandbreite der Zielfische reicht von kleinen Weißfischen bis hin zu größeren Raubfischen wie Hecht, Zander, Aal oder auch Karpfen und Forellen.
Verschiedene Arten von Posen
Feststellposen
Feststellposen* sind die Alleskönner unter den Posen. Sie sind ideal, wenn du eine präzise Kontrolle über die Tiefe haben möchtest, in der dein Köder präsentiert wird. Du kannst die Tiefe ganz einfach durch Verschieben der Pose einstellen. Besonders bei stehenden Gewässern wie Teichen oder ruhigen Seen sind sie von Vorteil. Ihre Hauptstärken liegen in der Stabilität und der Möglichkeit, den Köder genau in der gewünschten Tiefe zu halten, ohne dass sich die Pose bei der kleinsten Strömung bewegt. Nach ihrer Form unterscheidet man nochmal in Stabposen und Wasserkugeln.
Laufposen
Laufposen* sind besonders praktisch, wenn du in Gewässern mit leichter bis moderater Strömung angelst. Im Gegensatz zur Feststellpose kann sich die Laufpose entlang der Schnur bewegen, was es dir ermöglicht, den Köder tiefer und weiter ins Wasser zu bringen. Das ist besonders nützlich, wenn du auf Fischarten wie Forellen oder Karpfen abzielst, die oft tief im Wasser stehen. Bei der Verwendung von Laufposen solltest du darauf achten, dass sie leicht und beweglich genug sind, um die Strömung zu bewältigen, ohne dass sie zu sehr verheddert.
Spezialposen
Spezialposen wie Waggler* oder Stippposen* sind für spezielle Situationen entwickelt. Der Waggler ist perfekt für größere Entfernungen und tiefere Gewässer, weil er beim Wurf stabil bleibt und sich gut auf die Strömung einstellen kann. Stippposen eignen sich hervorragend für eine feine Köderpräsentation beim Stippangeln in flachen Gewässern oder wenn du präzise Platzierung brauchst.
Die richtige Posenmontage
Komponenten und ihre Funktionen
Bevor wir uns in die Montage-Tipps stürzen, werfen wir einen Blick auf die grundlegenden Komponenten einer Posenmontage:
- Hauptschnur: Diese bildet die Basis deiner Montage und sollte robust genug sein, um den größtmöglichen Fisch zu halten, den du erwartest.
- Vorfach: Ein dünnerer Schnurabschnitt, der an der Hauptschnur befestigt ist. Das Vorfach ist oft feiner und flexibler, um die Vorsicht der Fische nicht zu stören.
- Haken: Der Haken ist das Herzstück deiner Montage, da er den Köder hält und das Fischmaul durchdringt. Die Größe und Form des Hakens hängen von der Fischart ab, die du angeln möchtest.
- Schrotblei: Schrotblei* sorgt für das richtige Gewicht, damit die Pose stabil im Wasser steht und der Köder in der gewünschten Tiefe angeboten wird.
Montage einer Feststellpose
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Zuerst die Pose anbringen: Beginne damit, die Pose auf die Hauptschnur zu schieben. Eine Feststellpose hat eine Vorrichtung, mit der du die Position der Pose auf der Schnur festlegen kannst.
- Position der Pose festlegen: Bestimme die gewünschte Tiefe, in der du den Köder präsentieren möchtest. Schiebe die Pose so weit nach oben oder unten, wie es nötig ist.
- Schrotblei hinzufügen: Befestige das Schrotblei unterhalb der Pose auf der Hauptschnur. Die Menge und Position des Bleis hängt von der Größe der Pose und dem Köder ab. Ein gutes Maß sind etwa 2-3 kleine Schrote, die gleichmäßig verteilt sind.
- Vorfach befestigen: Knote das Vorfach an die Hauptschnur oder nutze einen Karabiner-Wirbel.
- Haken anbringen: Befestige den Haken am Ende des Vorfachs und sichere ihn gut.
- Feinjustierung: Stelle sicher, dass die Pose gut im Wasser liegt und teste, ob sie richtig eingestellt ist.
Montage einer Laufpose
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Pose aufziehen: Schiebe die Laufpose auf die Hauptschnur. Eine Laufpose gleitet frei auf der Schnur und ist besonders nützlich, wenn du eine natürliche Köderführung benötigst.
- Schrotblei anbringen: Füge das Schrotblei unterhalb der Pose hinzu, jedoch nicht direkt am Ende. Es sollte genug Abstand zur Pose haben, um eine gleichmäßige Köderführung zu gewährleisten.
- Haken und Vorfach: Knote das Vorfach an das Ende der Hauptschnur oder nutze einen Karabiner-Wirbel und befestige den Haken am Vorfach. Das Vorfach sollte lang genug sein, um dem Köder ausreichend Bewegungsfreiheit zu bieten.
- Testen: Überprüfe die Laufpose auf Funktionalität, indem du sie ins Wasser wirfst und sicherstellst, dass sie sich korrekt verhält und die Schnur problemlos durch die Pose gleitet.
Auswahl der richtigen Tiefe und Bleigewichtung
Die richtige Tiefe und Bleigewichtung sind entscheidend für den Erfolg beim Posenangeln.
- Tiefe anpassen: Die Tiefe solltest du nach dem Gewässertyp und dem Verhalten der Fische anpassen. Überlege, in welcher Tiefe sich die Fische aufhalten könnten. Beobachte das Wasser und teste verschiedene Tiefen, um herauszufinden, wo die Fische beißen.
- Bleigewichtung: Die Menge des Bleis beeinflusst die Stabilität und die Sinkgeschwindigkeit der Pose. Beginne mit einer mittleren Menge und passe sie an, je nachdem, wie gut deine Pose im Wasser steht und ob sie stabil bleibt.
- Achte darauf, dass das Schrotblei gut verteilt ist und und dass die Schrotgröße zum Haken hin abnimmt. Durch das richtige Ausbleien stellst du sicher, dass die Pose richtig ausbalanciert ist und nicht kippt. Desto weiter die Bebleiung zwischen Pose und Vorfach verteilt ist, umso langsamer und natürlicher sinkt der Köder im Wasser ab. Je kompakter die Bebleiung ist, desto schneller erreicht dein Köder den Grund.
Häufige Fehler
- Falsche Tiefe: Eine häufige Falle ist, die Pose zu tief oder zu flach einzustellen. Teste verschiedene Tiefen, um die richtige Position für deine Zielfische zu finden.
- Falsche Bleimenge: Zu viel oder zu wenig Blei kann die Pose instabil machen oder der Köder wird nicht mehr richtig präsentiert. Stelle sicher, dass du genug Blei verwendest, um die Pose stabil im Wasser zu halten, aber nicht so viel, dass der Köder nicht mehr natürlich wirkt. Ragt die Pose zu weit aus dem Wasser bietet sie dem Fisch beim Biss sehr viel Widerstand. Bei zu viel Gewicht sind Bisse nur noch schwer zu erkennen oder die Pose geht ganz unter.
- Schlechte Knotentechnik: Ein schlampiger Knoten kann dazu führen, dass Vorfach oder Haken sich lösen. Achte darauf, alle Knoten gut zuzuziehen und zu überprüfen, bevor du deine Angel ins Wasser wirfst.
Passendes Zubehör und Ausrüstung
Ruten und Rollen: Die Basis deiner Ausrüstung
Für das Posenangeln eignen sich besonders gut leichte bis mittelschwere Ruten, die eine feine Spitze besitzen. Diese Ruten ermöglichen es dir, auch die kleinsten Bisse präzise zu erkennen und sind ideal für das Fischen mit Posenmontagen. Die Rutenlänge sollte je nach Gewässer variieren: Bei kleinen Gewässern genügen meist Ruten von 3 bis 3,6 Metern, während du an größeren Seen oder Flüssen ruhig etwas längere Ruten wählen kannst.
Die Rolle sollte zur Rute passen und nicht zu schwer sein, um die Balance zu wahren. Eine Stationärrolle mit einem feinen Bremssystem ist perfekt, da sie es dir ermöglicht, die Schnur beim Drill kontrolliert abzulassen und präzise zu werfen.
Schnur und Haken: Die richtige Wahl für deinen Zielfisch
Die Wahl der Schnur ist ebenfalls wichtig und hängt vom Zielfisch ab. Für kleinere Fische wie Rotaugen oder kleine Barsche genügt eine dünne Monofil-Schnur mit einem Durchmesser von 0,12 bis 0,18 mm. Bei größeren Fischen, wie Karpfen oder Schleien, solltest du eine dickere Schnur mit 0,20 bis 0,30 mm wählen, um den Widerstand besser zu halten.
Haken gibt es in unterschiedlichen Größen und Formen. Auch hier kommt es auf den Zielfisch an. Für kleine Fische sind Haken der Größe 8 bis 14 ideal, während du für größere Fische Haken der Größe 4 bis 8 verwenden solltest. Achte darauf, dass der Haken scharf ist, um die Chancen auf einen erfolgreichen Fang zu erhöhen.
Köder: Natürlich oder künstlich?
Beim Köder hast du die Wahl zwischen Naturködern und Kunstködern. Natürliche Köder wie Maden, Würmer oder kleine Köderfische sind oft besonders effektiv, da sie den natürlichen Fressinstinkt der Fische anregen. Künstliche Köder, wie Gummikrebse oder Wobbler, können ebenfalls erfolgreich sein, vor allem, wenn du in Gewässern angelst, in denen natürliche Köder schwer zu bekommen sind.
Eine gute Köderstrategie ist es, die Ködergröße und -art regelmäßig zu variieren, um herauszufinden, was gerade am besten funktioniert. Experimentiere mit verschiedenen Ködertypen und -farben, um den besten Erfolg zu erzielen.
Praktische Tools: Bissanzeiger und Posenbeleuchtung
Damit du beim Posenangeln keine Bisse verpasst, sind Bissanzeiger* eine praktische Ergänzung. Er warnt dich zuverlässig, wenn ein Fisch anbeißt, selbst wenn du dich nicht die ganze Zeit auf deine Pose konzentrieren kannst.
Wenn du auch in den frühen Morgenstunden oder bis in die Dämmerung angeln möchtest, ist eine Posenbeleuchtung unerlässlich. Sie sorgt dafür, dass du deine Pose immer im Blick hast, auch wenn es dunkel wird. Entweder entscheidest du dich für klassische Knicklichter* oder für spezielle Elektroposen*, die batteriebetrieben leuchten.
Die richtige Technik beim Posenangeln
Die richtige Tiefe finden: Ausloten des Gewässers
Bevor du deine Pose ins Wasser lässt, ist es wichtig, die richtige Tiefe zu finden. Das sogenannte Ausloten hilft dir dabei, den Grund des Gewässers zu erkunden und herauszufinden, in welcher Tiefe die Fische sich aufhalten.
Dazu kannst du eine spezielle Lotrute oder einfach deine normale Angel verwenden. Werfe den Köder ins Wasser und lasse ihn langsam auf den Grund sinken. Beachte dabei, wie lange es dauert, bis die Pose sich stabil verhält. Wenn du das Gefühl hast, dass der Köder auf dem Grund liegt, markiere dir diese Tiefe und stelle deine Pose entsprechend ein. So stellst du sicher, dass dein Köder in der richtigen Schicht präsentiert wird – sei es in der Nähe des Grundes oder etwas darüber.
Auswerfen und Positionierung der Pose: Tipps für präzises Werfen
Jetzt geht es ans Auswerfen. Eine präzise Positionierung deiner Pose ist entscheidend, um die Fische dort zu erreichen, wo sie sich aufhalten. Beim Werfen solltest du ruhig und kontrolliert vorgehen. Halte die Rute parallel zum Wasser und werfe gleichmäßig, ohne zu viel Kraft aufzuwenden.
Wenn du die Pose ins Wasser lässt, achte darauf, dass sie ruhig und ohne Spritzer landet. Die Positionierung der Pose hängt auch von der Strömung ab – bei starkem Wind oder starker Strömung kann es sinnvoll sein, etwas kürzer oder länger zu werfen, um die Pose stabil zu halten.
Bisserkennung: Wie du Bisse richtig erkennst
Das Erkennen eines Bisses kann manchmal knifflig sein, besonders für Anfänger. Achte auf jede Veränderung in der Position der Pose. Wenn sie zuckt, sich bewegt oder plötzlich abtaucht, ist das ein Zeichen, dass ein Fisch angebissen hat.
Bei kleinen Bissen kann die Pose leicht nicken oder sich nur wenig bewegen. In solchen Fällen hilft es, die Rute in der Hand zu halten und auf den Widerstand im Rutenblank zu achten. Es ist wichtig, nicht zu früh anzuschlagen – warte, bis du den Widerstand eindeutig spürst.
Anhieb setzen und Drilltechnik: Richtiges Verhalten nach einem Biss
Sobald du einen Biss festgestellt hast, ist der nächste Schritt, den Anhieb zu setzen. Hebe die Rute schnell und entschlossen an, um den Haken gut im Maul des Fisches zu verankern. Danach beginnt der Drill. Halte die Rute immer in einem leichten Winkel, um den Druck auf den Fisch zu verteilen und ein Abrutschen des Hakens zu vermeiden. Sei geduldig und lasse dem Fisch etwas Spielraum, damit er sich nicht zu früh erschöpft. Ein kontrollierter Drill sorgt dafür, dass du den Fisch sicher und ohne unnötigen Stress landen kannst.
Anpassung der Technik an verschiedene Gewässer & Zielfisch
Nicht alle Gewässer und Fische sind gleich, daher ist es wichtig, deine Technik anzupassen. In flachen, klaren Gewässern kann es besser sein, mit leichteren Posen und kleineren Haken zu arbeiten. In tieferen oder trüben Gewässern sind schwerere Posen und größere Köder oft effektiver. Die Wahl des Köders sollte an den Zielfisch angepasst werden und auch die Tiefe, in der du ihn präsentierst – auf dem Grund, über dem Grund, in mittleren oder flacheren Wasserschichten.
Fazit – Posenangeln & Posenmontage
Das Posenangeln ist ein äußerst vielseitiger und effektiver Klassiker ist, der sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Angler geeignet ist. Wir haben uns mit den verschiedenen Arten von Posen, der richtigen Montage und den passenden Techniken beschäftigt, um dir ein solides Fundament zu bieten.
Jetzt liegt es an dir, das Gelernte in die Tat umzusetzen! Schnapp dir deine Ausrüstung, teste unterschiedliche Posenmontagen und experimentiere mit den Tiefen und Ködern. Petri Heil!
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