Während viele Angler bei der Jagd auf den schlängelnden Räuber instinktiv zum klassischen Wurm greifen, gibt es weit mehr Optionen, die mindestens genauso effektiv sein können.
Klar, der Wurm als Köder ist ein Allrounder und hat sich über die Jahre bewährt, aber es gibt durchaus einige interessante Alternativen.
In diesem Artikel zeige ich dir sieben fängige Aalköder, die Aale tatsächlich an den Haken locken.
Der Klassiker: Wurm
Wenn es um das Angeln auf Aal geht, steht der Wurm ganz oben auf der Liste der beliebtesten Köder – und das aus gutem Grund. Würmer sind nicht nur vielfältig einsetzbar, sondern auch fast überall zu finden oder einfach zu kaufen. Egal, ob Tauwurm, Mistwurm oder der besonders widerstandsfähige Riesenrotwurm (Dendrobena) – ihrem Geruch und ihrer Beweglichkeit, können die Aale kaum widerstehen. Allerdings sind Würmer auch bei anderen Fischen beliebt. Du musst also mit Beifang rechnen.
Für den richtigen Einsatz gibt es einige Tricks, die Du beachten solltest. Der Wurm sollte immer lebendig und aktiv sein – das weckt die Neugier des Aals. Besonders bewährt haben sich Montagen wie die einfache Grundmontage oder die Posenmontage. Beim Aufziehen solltest Du darauf achten, den Wurm so anzustechen, dass er sich möglichst lange bewegt. Einzelne Würmer kannst du mit einer Wurmnadel auf Haken und Vorfach aufziehen, was Fehlbisse verringert. Aber du kannst sie auch ganz normal anködern oder mehrere Würmer als Bündel anbieten.
Köderfisch: Ein natürlicher Futterreiz
Wenn du gezielt auf Aale angeln möchtest, sind Köderfische eine hervorragende Wahl. Aale folgen ihrem natürlichen Beuteschema, und nichts spricht sie mehr an als der Geruch und die Bewegung eines kleinen Fisches. Besonders große Aale sind bekannt dafür, auf Köderfische anzuspringen, da sie von Natur aus eher größere Beutetiere bevorzugen.
Aale sind nicht besonders wählerisch, weshalb sich fast alle fingerlangen Fische als Köderfisch eignen. Im Zweifelsfall wählst du eine Fischart, die natürlicherweise in deinem Angelgewässer vorkommt und somit zum gewohnten Beutespektrum gehört.
Für die Anbringung des Köderfischs empfiehlt sich ein größerer Einzelhaken. Am besten ziehst du den Fisch mit einer Ködernadel auf das Vorfach auf. So hält er auch bei weiteren Würfen sicher am Haken. Den Schaft des Hakens versteckst du im Maul des Köderfisches, während die Hakenspitze aus dem Körper ragt. Du kannst den toten Köderfisch auch leicht anritzen, um den Futterreiz noch zu verstärken.
Neben ganzen Fischen kannst du auch mit Fischfetzen auf Aale angeln. Hierbei ist es tatsächlich beinahe vollkommen egal, um welche Fischart es sich handelt. Auch Salzwasserfische können ausgezeichnete Aalköder sein. Heringe, Makrelen oder auch Forellen sind sehr gute Fische, um daraus Fischfetzen als Köder herzustellen. Sogar Lachs wird sehr gerne von Aalen angenommen.
Das ideale Fischstück sollte etwas größer als dein verwendeter Angelhaken sein. Zur Montage führst du den Haken zuerst durch ein Ende des Fischfetzens und anschließend etwas weiter als über die Mitte ein weiteres Mal. Damit liegt das Fischstück lang gestreckt und verdeckt so den größten Teil des Hakens. Nur die gebogene Spitze schaut nach oben aus dem Köder heraus. Willst du die Filets von kleinen Köderfischen verwenden ziehst du den Haken zuerst durch das spitz zulaufende Ende des Fisches.
Achte darauf sämtliche Fische immer kühl zu lagern, damit sie so frisch wie möglich bleiben. Bereits kleinste Geruchsveränderungen können dazu führen, dass die Fische als Aalköder nicht mehr zu gebrauchen sind.
Garnele: Exotisch und unwiderstehlich
Wenn du nach einem Aalköder suchst, der sich von den üblichen Verdächtigen abhebt, sind Garnelen ein echter Geheimtipp. Garnelen haben einen attraktiven Geruch und Geschmack und sind ebenfalls Teil der natürlichen Nahrung. Besonders erfolgreich sind sie in Gewässern nahe der Meere. Du kannst sie in unterschiedlichen Größen frisch oder aus der Tiefkühltruhe kaufen und einfach an deinem Haken anködern. Mit der Großgarnele lassen sich sogar dicke Raubaale fangen.
Pellets: Moderner Alleskönner
Diese kleinen, aber kraftvollen Proteinbomben sind nicht nur praktisch, sondern auch äußerst wirksam. Durch die gezielten Aromen und auf die Fischnahrung abgestimmten Nährstoffe, die in den Pellets* enthalten sind, ziehen sie Aale zuverlässig an – vor allem Besatzaale erinnern sich an den Geschmack der Pellets aus der Aufzucht.
Als Aaalköder kannst du Pellets am Haar anbieten, sie eignen sich aber auch ausgezeichnet zum gezielten Anfüttern.
Leber: Starker Geruch für starke Fische
Auch wenn sie ein wenig in Vergessenheit geraten ist, stellt Leber immer noch einen sehr fängigen Aalköder dar. Das liegt natürlich vor allem an ihrem intensiven Geruch. Bis auf Döbel und Barben brauchst hier auch kaum mit Beifang rechnen. Besonders geeignet ist Putenleber, noch besser ist aber Rinderleber, da sie sich aufgrund ihrer festeren Konsistenz am besten am Haken hält.
Schneide die Leber in nicht zu große Stücke und bringe sie ganz normal am Haken an. Bewahre die Stücke immer gekühlt auf, da Leber schnell an Konsistenz verliert und verdirbt. Da sie nach 30 bis 60 Minuten an Geruch verlieren solltest du regelmäßig ein altes Stück gegen ein Neues auswechseln.
Schnecken: Unterschätzte Köder mit Potenzial
Wenn du einen extrem haltbaren Aalköder suchst, der einfach zu beschaffen ist, probiere es doch Mal mit Schnecken, die sich einfach und schnell vor Ort sammeln lassen. Der Aal beißt gerne auf eine Nacktschnecke, allerdings nicht auf alle.
Die rote und die schwarze Wegschnecke eignen sich nicht zum Angeln. Aber mit der kleinen braunen Wegschnecke und ihren etwas größeren Verwandten hast du gute Chancen. Besonders wenn im Sommer nach einem Gewitter Hochwasser herrscht. Neben Aalen sind Schnecken aber auch bei großen Weißfischen und besonders bei Schleien beliebt.
Käse: Der Geheimtipp für Feinschmecker-Aale
Aale lieben Käse! Besonders natürlich intensiv riechende Sorten ziehen den Schlängler magisch an. Und wenn sonst nichts geht, dann ist Käse immer einen Versuch wert. In der Praxis eignen sich Sorten wie Gouda oder Emmentaler besonders gut, da er sich leicht in kleine Stücke schneiden lässt und stabil genug ist, um an deinem Haken zu bleiben.
Du kannst den Käsewürfel einfach mit einer Ködernadel aufziehen. Bewährt hat sich auch die Kombination mit anderen Ködern, wie Wurm oder Maden, um das Interesse der Aale noch weiter zu steigern.
Zusätzliche Tipps und Tricks
Kombinierte Köderstrategien
Eine gut durchdachte Köderkombination bietet eine größere Bandbreite an Reizen, die den Aal zum Biss verleiten können. Bewährt haben sich hier Kombinationen wie beispielsweise Fischfetzen oder Käsewürfel mit Wurm oder Made.
Duftstoffe und Attraktoren
Im Fachhandel finden sich diverse Lockstoffe*, die deine Köder noch attraktiver machen können. Bei Aalen kommt Fisch- oder Knoblauchgeruch besonders gut an. Sei aber vorsichtig mit der Dosierung, da der Aal eine sehr empfindliche Nase hat. Beim Aalangeln funktioniert auch Lebertran* aus der Apotheke. Einfach deinen Köder eintunken und fertig.
Saisonalität und Wetterbedingungen
Nicht zuletzt spielt auch die Saisonalität und das Wetter eine große Rolle bei der Köderwahl. Im Frühjahr sind Tauwürmer der perfekte Köder. In den warmen Sommermonaten, wenn das Wasser wärmer ist, kann es effektiver sein, auf geruchsintensive Köder zu setzen, da die Aale oft träger sind und stärker auf Geruchsstoffe reagieren. Im Herbst klappt es am besten mit kleinen Köderfischen oder Fischfetzen.
Fazit – fängige Aalköder
Jeder der vorgestellten Köder seine eigenen Stärken hat und es sich lohnt, sie je nach Situation und Angelbedingungen auszuprobieren. Ob klassischer Wurm, natürlicher Köderfisch oder sogar Käse – die Vielfalt der Aalköder bietet dir eine Menge Möglichkeiten, deinen Erfolg zu steigern.
Flexibilität und Experimentierfreude sind hier der Schlüssel zum Erfolg. Probiere ruhig verschiedene Köder und Kombinationen aus, um herauszufinden, was für dich und dein Gewässer am besten funktioniert.
Und nun zu dir: Welche Aalköder haben bei dir besonders gut funktioniert? Teile deine Erfahrungen gerne in den Kommentaren!
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