Der Hecht ist nicht nur irgendein Fisch. Nein, er ist der König der Süßwasserjäger, ein wahrer Meister im Verstecken und Anschleichen. Seine kräftigen Kiefer und sein unberechenbares Wesen machen das Angeln auf Hecht zu einer aufregenden Herausforderung, die uns immer wieder in ihren Bann zieht. Für viele Raubfischangler ist der Hecht mehr als nur ein guter Fang. Er verspricht ein wahres Abenteuer am Wasser!
Beschreibung des Hechts
Steckbrief


Aussehen
Mit seinem langgestreckten Körper und spitz zulaufendem Kopf sieht der Hecht aus wie ein Torpedo im Wasser. Perfekt für die schnelle Jagd. Seine meist grünliche Färbung und die auffällig gelben Flecken an den Seiten machen ihn zu einem Meister der Tarnung. Der Bauch ist weiß und hell, der Rücken geht von oliv bis schwarz.
Die Rückenflosse beginnt erst weit hinten am Rücken und liegt gegenüber der Afterflosse. Durch diese Anordnung ist der Hecht blitzschnell in seinen Bewegungen und Wendemanövern.
Ein weiteres Merkmal des Räubers ist sein kräftiges, entenschnabelähnliches Maul. Gut bestückt mit seinen Hechel- und Fangzähnen kann er Beute attackieren, die fast seiner eigenen Größe entspricht. Die Zähne sind umklappbar und extrem spitz.
Die Größe des Hechts ist nicht nur abhängig vom Standort und Alter des Fischs, sondern auch vom Geschlecht. Wobei weibliche Hechte deutlich größer werden als männliche Exemplare.
Verbreitung & Lebensraum
Der Hecht bevölkert fast die gesamte nördlichen Hemisphäre und ist in vielen brack- und süßwasserführenden Gewässern, wie Flüssen, Seen und Kanälen zu finden.
Da der Hecht gerne die Deckung für seine Beutezüge nutzt, kannst du ihn nahe der Uferzonen finden. Seerosen, Schilfkanten, überhängende Äste oder Treibgut sind gute Verstecke für den Raubfisch. Ebenfalls zu seinem Lebensraum gehören ruhige Wasserströmungen oder Anlegestellen für Boote. Sehr große Exemplare sind teilweise auch im Freiwasser zu finden. Weil der Hecht so ein begnadeter Jäger ist, kannst du ihn grundsätzlich überall dort suchen, wo sich auch seine Beute aufhält.
Fress- & Beißverhalten
Der Hecht jagt fast alles, was ihm vor’s Maul kommt. Vorwiegend ist er jedoch Fischfresser. Wobei seine Beute schon mal annährend dieselbe Größe, wie er selbst haben kann. Die ersten 4-5 Wochen frisst der junge Hecht Plankton und Fischlaich. Danach steht Fisch auf dem Speiseplan, aber auch Frösche, Wasserratten, Vogeljunge, Wasservögel und Krebse sind vor ihm nicht sicher.
Der gierige Räuber jagt alles, was sich bewegt, wobei der Schnappreflex zum Tragen kommt oder alles was Geruchs- und Geschmackspartikel abgibt. Jedoch bewertet der Hecht erst nach dem Biss, ob das Geschnappte oder der Köder eine geeignete Nahrung ist.
Laichverhalten
Bereits im November des Vorjahres beginnen die Männchen sich in die richtige Position für die Fortpflanzung zu bringen. Dabei belagern sie mit männlichen Artgenossen das Revier eines Weibchens. Die eigentliche Paarungszeit beginnt erst im Frühjahr, frühestens ab Februar.
Sobald die richtige Wassertemperatur erreicht ist, beginnen die Männchen um das Weibchen zu kämpfen. Wobei nur ein Männchen zum Zug kommt. Die Weibchen machen in der Laichzeit eine Fresspause, das verhindert, dass sie die Männchen versehentlich verspeist. Allerdings kommt es direkt nach dem Ablaichen recht häufig vor, dass sie das Männchen frisst.
Die deutlich größeren Weibchen bezeichnet man als Rogner und die kleineren Männchen werden Milchner genannt. Der Hecht ist ein Krautlaicher. Er braucht also Wasserpflanzen im Uferbereich, an denen er seine Eier befestigen kann. Auch Überschwemmungswiesen werden gerne zum Ablaichen genutzt oder auch Äste oder ähnliches.
Je Kilogramm Gewicht des Weibchens kann man ungefähr 40.000 Eier erwarten. Diese werden aber nicht alle auf einmal abgegeben. Das Laichen kann bis zu vier Wochen andauern.
Alle befruchteten Eier schlüpfen nach 10 bis 30 Tagen. Dabei spielt auch die Wassertemperatur eine Rolle. Die frisch geschlüpften Hechte ernähren sich überwiegend von Plankton, aber auch von Wasserflöhen und Hüpferlingen.
Ausrüstung zum Hechtangeln
Rute
Wenn du auf der Jagd nach dem mächtigen Hecht bist, brauchst du das richtige Equipment, um erfolgreich zu sein. Da der Räuber ein beachtliches Gewicht erreichen kann und sie wahre Kämpfer am Haken sind, brauchst du eine Rute, die besonders stabil und belastbar ist. Eine normale, Spinnrute mit einer Länge zwischen 2,40 m und 2,80m ist dafür gut geeignet. Um auch den Anhieb in das harte Maul des Hechts gut setzen zu können ist eine mittelharte Rute besser als eine zu weiche.
Beim Vertikalangeln vom Boot reicht auch eine kürzere Rute mit 1,80 m bis 2,00 m. Und auch beim Angeln mit Swimbaits oder Jerkbaits ist eine Rolle mit 2,00 m bis 2,40 m ausreichend.
Hechtköder sind häufig deutlich schwerer als für Zander oder Barsch. Achte also auch darauf, dass die Rute ein ausreichendes Wurfgewicht hat.
Hier findest du beliebte Hechtruten*Rolle
Abhängig von der Angelmethode kannst du deine Stationär- oder eine Multirolle verwenden, z.B. die Daiwa – Black Widow BR 3500A*. Eine 3000er Rolle ist empfehlenswert, um sowohl vom Land als auch vom Boot auf Hecht zu angeln. Beim Vertikalangeln ist eine Multirolle in der Regel die bessere Wahl und sie hat auch Vorteile beim Auswerfen mit großen Ködern. Allerdings erfordert sie auch etwas Übung.
Köder
Beim Hechtangeln kommen häufig Kunstköder oder Köderfische zum Einsatz. Die Auswahl ist abhängig von der Methode und dem Gewässer.
Gummifische
Da Hechte gerne große Beute machen, lohnt es sich größere Köder zu verwenden. Gummifische mit einer Mindestlänge von 12 – 15 cm sind ideal. Wenn du auf sehr große Exemplare des Raubfischs aus bist, dann sind auch 20 cm – 25 cm geeignet.
Blinker / Spinner
Blinker und Spinner sind traditionelle Klassiker beim Hechtangeln. Sie sind besonders einfach zu verwenden und locken den Räuber mit Hilfe von Druckwellen und Lichtreflexen an. Sie müssen lediglich eingekurbelt werden. Das Tempo kann variiert werden, wobei schon langsame Umdrehungen genügen um Aufmerksamkeit im Wasser zu erregen.
Wobbler
Bei Wobblern kommen vor allem rundliche Modelle zum Einsatz. Es gibt schwebende, schwimmende und sinkende Varianten. Entscheidend ist auch die Lauftiefe. Im Frühjahr, wenn die Hechte an der Wasseroberfläche aktiv sind eignen sich sogenannte Floater. Im Herbst sind dagegen Crankbaits besser.

Jerkbaits
Bei Jerkbaits ist vor allem die Köderführung entscheidend. Dabei wird die Spitze der Rute nach unten und in die Schnur geschlagen. Dadurch bewegt sich der Köder im Zick-Zack durch das Wasser. Zusätzlich haben einige Modelle auch noch Rasseln eingebaut, um noch mehr Aufmerksamkeit zu erzeugen.
Köderfische
Das Angeln mit lebenden Köderfischen ist in Deutschland verboten. Wenn du deine Köderfische frisch fängst, musst du sie also töten, bevor sie als Köder zum Einsatz kommen. Besonders beliebt als Köderfisch sind: Rotfeder, Barsch, Plötze, Gründling, Brasse und Karausche. Alle diese Fische stehen auf der Speisekarte des Hechts und sind zudem recht leicht zu angeln.
Vorfach
Der Hecht hat sehr spitze und scharfe Zähne. Deshalb ist es sinnvoll in Gewässern, in denen mit Hechten zu rechnen ist immer ein Stahlvorfach zu nutzen. Diese halten den Hechtzähnen mühelos stand und du musst dir keine Sorgen machen, dass dir dein Fang im letzten Moment durch die Lappen geht.
Schnur
Wichtig beim Angeln auf Hecht ist eine tragfähige Schnur. Eine geflochtene Schnur ist hier in der Regel die beste Wahl. Damit kannst du den Anhieb sauber setzen, es gibt keine Schnurdrehung und der Köder lässt sich besser führen.
Kescher
Für den Hecht sollte der Kescher eine ausreichende Größe haben und stabil sein. Nach Möglichkeit sollte der Kescher immer gummiert sein, um den Fisch zu schonen und einfacher zu befreien.

Techniken zum Hechtangeln
Spinnfischen
Mit Kunstködern wie Blinker, Spinner, Wobblern etc. ist das Spinnfischen zum Hechte angeln gut geeignet. Setze den Anhieb grundsätzlich erst, wenn du den Fisch schon in der Rute spürst. Beim Drill brauchst du etwas Ausdauer, da Hechte echte Kämpfer sind.
Jiggen
Das Jiggen erfordert etwas mehr Übung. Bei dieser Technik wird die Rutenspitze schlagartig angehoben. Hierbei kommt es auf den Rhythmus an. Meist beißt der Hecht genau in dem Moment, wo der Köder wieder absinkt.
Versuche die Angelschnur straff zu halten, um den Biss im Handgelenk zu spüren. Im flacheren Wasser, z.B. vom Land aus, kommt es auf den richtigen Winkel an. Zwischen Schnur und Wasseroberfläche sollte er nicht mehr als 30 Grad betragen. Wenn die Schnur zu flach auf der Gewässeroberfläche aufliegt, funktioniert das Jiggen nicht mehr sonderlich gut.
Posenangeln mit Köderfisch
Einen toten Köderfisch kannst du mit Segel- oder Schleppposen verwenden. Achte darauf, dass der Fisch nicht an der Oberfläche treibt. Um zu verhindern, dass der Köderfisch neben der Pose auftaucht anstatt unter ihr zu treiben, wird die Schwimmblase aufgestochen.
Angelgewässer für Hechte
See
Der Hecht ist in vielen Seen anzutreffen. Besonders erfolgversprechend sind fischreiche Gewässer, auf denen sich Seerosenfelder ausbreiten. Auch Schilfkanten, Treibholz oder Bootsanlegestellen sind beim Hecht beliebt.
Fluss
In Flüssen bevorzugt unser Räuber eher ruhigeres Wasser, da er ein Standfisch ist. Du findest ihn daher vor allem an Flussmündungen und Zuflüssen, wo er seiner Beute auflauert. Auch Brücken sind interessante Hotspots. Der Hecht hält sich gerne rund um Brückenpfeiler auf, um aus dem Strömungsschatten zu jagen.
Kanal
Auch hier sind Brücken ein beliebter Ort. Im Kanal sucht sich der Hecht vorwiegend strömungsarme Bereiche und Stellen, an denen er besonders gut auf seine Beute warten kann, z.B. an Einläufen.
Passende Angelstelle finden
Wenn es viele Barsche, Rotfedern und Plötze gibt, dann ist auch die Chance, dass es Hechte gibt recht groß. Um eine passende Stelle zu finden, musst du nur die Lebensgewohnheiten des Räubers kennen. Er versteckt sich gerne, weshalb du Ausschau nach Hindernissen und Versteckmöglichkeiten, wie umgekippten Bäumen, Schilf oder Wurzeln im Uferbereich, halten kannst. Am besten versuchst du es in Ufernähe. Der Hecht ist ein Standfisch. Er steht im Wasser und wartet auf Beute, die vorbei schwimmt. Diese kann er über sein Seitenorgan wahrnehmen und dann zuschnappen.
Fang- & Jahreszeiten
Beste Fangzeiten
Grundsätzlich ist der Hecht ein tagaktiver Fisch. Nachts ruht er und geht kaum auf die Jagd. Im Hellen kann er seine Beute bzw. den Köder besser sehen, weshalb das Angeln auf Hecht tagsüber erfolgversprechender ist.
Jahreszeiten
Im Frühling beginnt für die Hechte die Laichzeit und das Nahrungsangebot nimmt wieder zu, weshalb die Fische außerordentlich aktiv sind und gut beißen. Beachte jedoch unbedingt die lokalen Schonzeiten, um die Bestände zu schützen.
Hohe Wassertemperaturen im Sommer und eine geringere Strömung senken den Sauerstoffanteil im Wasser. Darum ist der Hecht im Hochsommer eher jagdfaul. Er bewegt sich weniger und schnappt lieber nach dem, was direkt vor seinem Maul vorbei kommt. Darum ist die Dämmerungszeit in den frühen Morgen- und Abendstunden zum Hechtangeln im Sommer ideal. Zu diesen Zeiten sind die Temperaturen niedriger und der Hecht geht auf Beutezug.
Der Herbst ist die optimale Jahreszeit zum Hechtangeln. Der Sauerstoffanteil im Wasser ist wieder höher und die Temperaturen wieder niedriger, wodurch der Hecht wieder aktiver wird. Außerdem beugt der Hecht im Herbst schon der Nahrungsknappheit im Winter vor und das Herbstlaub auf den Gewässern dient ihm als zusätzliche Deckung. In den Herbstmonaten kannst du auch auf größere Köder setzen. Der Hecht freut sich auf „fette Beute“ und beißt eher zu.
Im Winter ist der Hecht eher gemächlich unterwegs. Außerdem ist er am frühen Morgen aktiver. Da der Fisch im Winter seine Reserven schont, kannst du sich seinem Jagdverhalten mit einer langsameren Köderführung anpassen.
Gesetzliche Regelungen beim Hechte angeln
Schonzeiten
Auch für den König der Räuber gelten Schonzeiten, um den Bestand zu schützen. In Deutschland unterscheiden sich die Schonzeiten in den jeweiligen Bundesländern. In den meisten Bundesländern beginnt die Schonzeit für den Hecht schon im Januar oder Februar und endet im April. Teilweise sind die Fristen auch bis Ende Mai ausgedehnt. Informiere dich also vorher über die lokal geltenden Bestimmungen.
Mindestmaße
Ebenso gibt es in Deutschland Regeln für die Mindestmaße, um den Hechtbestand zu schonen, Je nach Bundesland gelten hier Mindestgrößen von 45cm bis 60 cm, die dein Fisch erreichen sollte, damit du ihn entnehmen darfst.
Noch mehr Hechtwissen
Wenn du noch mehr über den König der Raubfische erfahren möchtest oder du deine Techniken verfeinern willst, empfehle ich dir folgende Bücher:
Fazit – Zielfisch Hecht
Nach diesem Einblick in die Welt dieses faszinierenden Raubfischs, kannst du es wahrscheinlich kaum noch erwarten, selbst so ein richtiges Angelabenteuer zu erleben. Denn das Angeln auf Hecht verspricht viel Spannung und ist ein wahres Erlebnis.
Na dann – nix wie los! Welche Ausrüstung du brauchst, wo du den Hecht findest und wie du ihn zum Beißen animierst weißt du jetzt ja…
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