Zum Inhalt springen
Startseite » Der Blog für Angler » Der Aal – Alle Infos zum Fisch

Der Aal – Alle Infos zum Fisch

Der europäische Aal ist ein schlangenähnlicher Raubfisch, der in stehenden und fließenden Gewässern lebt. Viele Angler und Fischliebhaber schätzen den meist nachtaktiven Fisch auch aufgrund seines fettreichen sehr schmackhaften Fleisches. Allerdings ist der ursprünglich aus der Sargassosee stammende Aal heute vom Aussterben bedroht.

Beschreibung des Aals

Steckbrief

Der europäische Aal
Steckbrief des europäischen Aals

Aussehen

Unverwechselbar macht den Aal seine schlangenförmige, zylindrische Körperform. Die Rücken-, Schwanz- und Afterflosse bilden einen durchgängigen Flossensaum. Aale haben im Gegensatz zu anderen Fischarten keine Bauchflossen, dafür aber stark ausgeprägte Brustflossen. Sie besitzen sehr kleine, runde Schuppen, die sich nicht überlappen, sondern nebeneinander angeordnet sind. Auffällig ist auch, dass der Unterkiefer den Oberkiefer überlappt

Die Farbgebung des Europäischen Aals verändert sich im Laufe des Lebens. Die jungen Glasaale sind zunächst farblos und durchsichtig. Sie entwickeln sich dann zum Gelbaal weiter, dessen Rücken gräulich-bräunlich und dessen Bauch gelblich ist. Mit Erreichen der Geschlechtsreife wird der Rücken fast schwarz und die Bauchseite bekommt eine silbrig-weiße Färbung.

Verbreitung & Lebensraum

Der europäische Aal ist nicht nur in Europa, sondern auch in Kleinasien und Teilen Nordafrikas heimisch. Er zählt zu den katadromen Fischarten, was bedeutet, dass er zum Laichen ins Meer wandert. Zum größten Teil lebt er aber im Süßwasser wie in Flüssen, Seen und Tümpeln. Die größten Bestände finden sich aber in den Flüssen.

Tagsüber versteckt der Aal sich auf dem Gewässerboden und vergräbt sich im Schlamm. Nachts wird er aktiv und begibt sich auf Nahrungssuche. Mit seiner dicken Schleimschicht auf der Haut kann der Aal Hunderte von Metern durch nasses Gras und Erde kriechen und so von einem Gewässer ins andere gelangen.

Fress- & Beißverhalten

Der Aal besitzt einen besonders guten Geruchssinn und gilt als sehr guter Jäger. Zu seiner Beute zählen Würmer, andere Fische, Insekten und andere kleine Lebewesen, wie Krebse, Schnecken und Larven. Der Aal ist kein Aasfresser, totes Fleisch frisst er nur, wenn es ganz frisch ist.

Die Art der Nahrung unterscheidet sich auch nach der Maulform und -größe. Der Breitkopfaal kann z.B. auch größere Beute, wie Fische aufnehmen, während der Spitzkopfaal eher auf kleinere Nahrung, wie Krebse spezialisiert ist. Aale gelten als nachtaktiv und sind besonders häufig zur Dämmerungszeit auf Futtersuche.

Laichverhalten

Die Aalweibchen werden mit 12 bis 15 Jahren geschlechtsreif und die Männchen mit sechs bis neun Jahren. Zwischen Oktober und November beginnt der Aal mit seiner ca. 5000 km langen Wanderung in die Sargassosee im Atlantik. Der tatsächliche Laichvorgang findet zwischen März und Mai statt und ist bisher nur wenig erforscht. Die Laichablage erfolgt frei schwebend im Wasser.

Die Larven werden dann vom Golfstrom in den nördlichen Atlantik getragen. Von dort aus gelangen sie zu den europäischen Küsten und dann schließlich flussaufwärts in die Binnengewässer des Landesinneren. Sobald sie ihre Geschlechtsreife erreicht haben, beginnt der Fortpflanzungsprozess und die Laichwanderung von vorn.

Ausrüstung zum Aalangeln

Rute

Zum Aalangeln eignet sich am besten eine Grundrute mit einer Länge von 3,20 bis 3,60 m und 30g – 80 g Wurfgewicht. Das Rückgrat sollte hart sein, was den Vorteil hat, dass man sofort loskurbeln kann und genügend Druck aufgebaut wird.

Es gibt im Handel aber auch sogenannte Aalpickerruten*. Diese besonders starken und kraftvollen Ruten wurden speziell für das Angeln auf Aal entwickelt und kommen häufig mit Wechselspitzen oder sogar mit Knicklichthalter für das Nachtangeln daher.

Rolle

Am besten eignet sich hier eine Stationärrolle*, denn Aale werden nicht gedrillt, sondern so schnell wie möglich in den Kescher befördert.

Köder

Die klassischen Köder für Aal sind Würmer, wie bspw. Tauwürmer, Bienenmaden, Köderfische oder Fischfetzen. Da Aale einen feinen Geruchssinn haben, erzeugen Köder mit Lockmitteln* nochmal deutlich mehr Reaktion in Form von Bissen. Aber nicht übertreiben, oft reicht schon ein Tropfen. Bewährt haben sich hier Fischaromen und Knoblauchgeruch.

Pose

Für die Posenmontage brauchst du natürlich auch eine Pose*. 3 bis 6 g sind hier vollkommen ausreichend. Wenn du die Pose mit der richtigen Menge an Blei versiehst, wirst du schon die kleinsten Bissversuche genau sehen. In der Dämmerung und bei Nacht: Knicklichter nicht vergessen!

Haken

Als Hakengröße würde ich je nach Zielfischgröße einen Haken zwischen 2 und 6* empfehlen. Große Haken werden nicht so tief verschluckt, dafür können kleinere Aale ihn aufgrund ihres kleinen Mauls aber nicht aufnehmen. Gerade bei skeptischen Exemplaren würde eher auf kleine Haken setzen.

Schnur

Zum Aalangeln kommt idealerweise eine monofile Nylonschnur mit 0,30 mm bis 0,35 mm Durchmesser* zum Einsatz. Der Vorteil besteht darin, dass eine monofile Schnur beim Grundangeln nicht so schnell beschädigt wird oder reißt, wie eine geflochtene. Wichtig ist die Tragkraft, die bei mindestens 7-9 kg liegen sollte.

Kescher

Beim Kescher solltest du darauf achten, dass das Modell möglichst engmaschig ist. Denn der Aal nutzt gerne jede kleine Öffnung als Schlupfloch. Außerdem sollte er eine Gummierung besitzen, weil es so viel einfacher ist, ihn vom Schleim zu befreien.

An Brücken oder steilen Ufern kannst du auch zu einem Spundwandkescher greifen. Dieser erleichtert mit einem zusätzlichen Seil das Landen von Fischen.

Techniken & Montagen zum Aale angeln

Posenmontage

Diese Montage ist sehr leicht und prädestiniert für das Angeln an stehenden Gewässern. Hier kannst du relativ simpel mit einem Stopper arbeiten, um die Tiefe an das Gewässer anzupassen. Der Köder wird direkt auf dem Grund präsentiert. Da Aale meist vorsichtig beißen, kannst du eine zusätzliche Bleikugel unmittelbar kurz vor dem Haken anbringen – das sogenannte Signalschrot. So lässt sich ein Biss sehr gut an der Pose erkennen. Warte noch ganz kurz, damit der Aal den Köder schlucken kann, ehe du den Anhieb setzt.

Grundmontage

Gerade an fließenden Gewässern ist die Grundmontage mit Laufblei sinnvoll. Hierbei bekommt die Hauptschnur ein Anti-Tangle-Boom und im Anschluss hängst du das Blei ein. Danach folgt eine Perle, die vermeidet, dass der Knoten vom Wirbel des Karabiner beschädigt wird. Mit dem Karabinerwirbel kannst du bei einem Riss das Vorfach super schnell austauschen ohne lange rumzufriemeln.

Im schlammigen und krautigem Bereich, wo der Köder und der Haken schnell einsinken könnten, kannst du das normale Grundblei durch ein sog. Tiroler Hölzel ersetzen. Nahe am Ufer reichen Vorfach, Haken und Köder. Als Bissanzeiger kannst du einfach eine Aalglocke an der Rutenspitze anbringen.

Reuse

Gerade im Uferbereich ist der Einsatz von Reusen besonders wirkungsvoll. Eine Reuse ist ein Netzschlauch, der sich von vorne nach hinten verengt. Wenn die Aale hineinschwimmen, sitzen sie fest, bis die Reuse wieder aus dem Wasser geholt wird. Achte unbedingt auf die gesetzlichen Bestimmungen, da das Aufstellen von Reusen nicht an allen Gewässern erlaubt ist.

An einem geeigneten Gewässer sucht man sich die nächste Bucht. Optimalerweise findet sich eine Stelle, an der bei Einbruch der Dämmerung noch die die Sonne steht. An solch einem Ort tummeln sich gerne auch die Aale und andere kleine Fische, was die Fangchancen vergrößert.

Fischen mit Reuse

Angelgewässer für Aale

Fluss

Vor allem im April und Mai halten sich Aale in Flüssen auf. Aber auch im Juni und Juli bevorzugen sie die fließenden Gewässer. Im September und Oktober findest du sie eher in kleineren Flussarmen, wo sie Jagd auf kleinere Fische machen.

Kanal

Auch Kanäle weisen meist sehr gute Aalbestände auf. Sie sind häufig mit vielen Jungaalen besetzt. An tieferen Stellen kannst du auch tagsüber bei Sonnenschein eine gute Anzahl von Fischen fangen.

See

In vielen Seen kannst du den Aal ebenso antreffen. Die Fische gelangen oft über Zuflüsse hierher. Oft finden sich hier auch größere Exemplare.

Passende Angelstelle finden

Tagsüber suchen Aale Ruhe und Schutz und nachts ziehen sie dann auf Nahrungssuche. Gerade beim Angeln am Tag sind Stellen, wo der Aal sich verstecken kann und nur noch auf Beute warten muss, der ideale Platz für deinen Köder. Nachts verlässt der Aal seine Verstecke, um zu jagen. Du findest ihn sowohl am flachen Ufer und als auch in der Mitte des Sees. Nach einem Gewitter mit Platzregen jagt er gerne in Ufernähe.

Ideale Stellen zum Aalangeln:

  • Steine und Geröll sind ein guter Zufluchtsort und ein ideales Versteck, um auf Beute zu lauern.
  • Seerosen sind gute Lande- und Brutflächen für Insekten, Wasserflöhe und Co. Das lockt auch kleine Friedfische an, die der Aal hier gerne jagt.
  • Baumstümpfe und Totholz sind auch ein guter Ort, um auf Beute zu warten.
  • Uferbepflanzung wie Sträucher
  • Wurzeln und Uferkanten an Seen und Flüssen
  • Flussnebenarme
  • Strömung, die Fische und Insekten aufwirbelt

Fang- & Jahreszeiten

Beste Fangzeiten

Die beste Zeit um Aale zu fangen ist in den ersten drei Stunden nach Einbruch der Dämmerung. Und auch in den sehr frühen Morgenstunden bis in die Morgendämmerung hinein sind die Fische beißfreudig. Der Tag gilt zwar nicht als typische Beißzeit, trotzdem lassen sich auch tagsüber einzelne Exemplare fangen. Besonders erfolgversprechend sind warme, wolkenverhangene Nächte im Juli und August, da Aale bei niedrigem Luftdruck und leichtem Regen verstärkt auf Futtersuche gehen.

Jahreszeiten

Die Hauptsaison für Aale ist von Mai bis September, wobei auch die Wassertemperatur eine Rolle spielt. Sinkt sie unter 10 Grad verliert der Nachträuber seine Aktivität und verharrt an seinem Versteck.

Zu Beginn des Frühlings sind die Bisse noch eher selten, aber in flachen, stehenden Gewässern kannst du trotzdem Erfolg haben. Ab April bevorzugen die Fische flache Gräben oder langsam fließende Gewässer. Zu dieser Zeit ist der Tauwurm der perfekte Aalköder.

Der Juni ist die beste Fangzeit für Aale. Wenn das Hochwasser im Sommer langsam steigt, finden sich die Fische in hohen Stückzahlen. Als Köder kannst du jetzt Tauwürmer oder Fischfetzen verwenden. Im Juli sind die Fische am besten nachts zu fangen und nach Gewittern. In größeren Seen hat man auch zur Mittagszeit Chancen auf einen guten Fang. Warme Sommernächte im August bescheren eine hohe Bissquote der Aale.

Im Herbst finden sich Aale eher in ruhigen Flussarmen. Hier jagen sie kleinere Fische, die sie in der kühleren Jahreszeit bevorzugt fressen. Köderfische und Fischfetzen sind jetzt am besten als Köder geeignet. Im November sind die Fangchancen bei Einbruch der Dämmerung am größten. Aussicht auf Erfolg hat man auch in Altwassern und Kiesgruben zusammen mit einem Köderfisch.

Im Winter lassen sich aufgrund der geringen Wassertemperaturen keine Aale fangen.

Aale angeln

Gesetzliche Regelungen beim Aalangeln

Schonzeiten

Für den Aal gibt es in Deutschland keine einheitlich geregelten Schonzeiten. Die Bestimmungen variieren von Bundesland zu Bundesland. Deshalb immer vorher über die lokalen Regelungen informieren.

Mindestmaße

Auch das Mindestmaß variiert und liegt zwischen 35 cm und 50 cm. Je nachdem welches Mindestmaß in dem Bundesland des Angelgewässers gilt, musst du den Fisch also wieder frei lassen, wenn er das Mindestmaß nicht erreicht.

Fazit – Zielfisch Aal

Zusammengefasst ist der europäische Aal ein faszinierender Raubfisch mit einzigartigen Eigenschaften und einem beeindruckenden Lebenszyklus. Seine schlangenartige Körperform, sein ausgeprägter Geruchssinn und seine nachtaktive Lebensweise machen ihn zu einer besonderen Herausforderung für Angler. Alles, was du wissen musst, um erfolgreich auf Aal zu angeln, hast du jetzt in der Hand.

Nun heißt es: Raus ans Wasser! Die spannenden nächtlichen Angelausflüge auf Aal bieten nicht nur die Chance auf einen tollen Fang, sondern auch auf unvergessliche Erlebnisse in der Natur. Petri Heil!


Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen. Durch deinen Einkauf über meine Links entstehen dir keine Mehrkosten. Ich erhalte lediglich eine kleine Provision für meine Kaffeekasse.

2 Gedanken zu „Der Aal – Alle Infos zum Fisch“

  1. Pingback: 1x1 des Posenangeln: Posenmontage und Technik

  2. Pingback: Mehr als Wurm: 7 fängige Aalköder

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert