Angeln ist nicht nur eine Frage der Geduld und der richtigen Technik, sondern auch der Ausrüstung. Und der Angelhaken spielt dabei eine entscheidende Rolle. Doch bei der schier endlosen Auswahl an verschiedenen Hakenarten und -größen kann die Suche nach dem richtigen Angelhaken zur Herausforderung werden.
Von den unterschiedlichen Hakenformen bis hin zur richtigen Größe, findest du in diesem Artikel alles, was bei der Wahl des perfekten Angelhakens wichtig ist.
Hakenarten
Einzelhaken, Zwillingshaken, Drillingshaken
Bei den grundsätzlichen Hakenarten unterscheiden wir in Einzelhaken, Zwillings- und Drillingshaken. Der Einzelhaken hat nur eine Spitze, während es beim Zwillings- bzw. Drillingshaken entsprechend zwei oder drei Spitzen sind. Letztere werden vor allem zum Raubfischangeln und mit Kunstködern eingesetzt.
Plättchenhaken & Öhrhaken
Die meisten Haken haben ein Öhr. Du kannst sie mit dem Clinch- oder dem Grinnerknoten an deiner Schnur oder deinem Vorfach befestigen. Es gibt aber auch einige, meist kleinere Modelle, die eine flache Verbreiterung, das sogenannte Plättchen, am Schenkelende aufweisen. Sie sind etwas schwieriger zu befestigen, z.B. mit dem Hakenknoten. Es gibt aber auch vorgebundene Haken im Handel zu kaufen.
Drahtstärke
Die Drahtstärke sollte immer zu der Fischart passen, auf die du es abgesehen hast. Sie ist entscheidend für die Stabilität und Haltbarkeit des Angelhakens. Dickere Drähte sind robuster und eignen sich gut für größere Fische, während dünnere Drähte besser für kleinere Arten geeignet sind.
Mit Widerhaken oder ohne
Der Widerhaken vor der Spitze soll verhindern, dass der Haken wieder aus dem Fischmaul herausfällt. Einige Modelle haben noch zusätzliche Widerhaken am Schenkel, um das Verrutschen des Köders beim Auswerfen zu verhindern. Widerhakenlose Haken (Schonhaken) sind schonender für den Fisch und leichter zu lösen. Und aus eigener schmerzhafter Erfahrung, sind sie auch für manchen Anglerdaumen schonender. In einigen Gewässern ist das Angeln mit Widerhaken sogar verboten.
Angelhaken-Größen
Angelhaken gibt es in einer Vielzahl von Größen, und es kann am Anfang verwirrend sein, sich zurechtzufinden. Die Größenbezeichnungen sind dabei etwas unlogisch, denn: Je kleiner die Zahl, desto größer der Haken. Klingt paradox? Die sogenannte „Redditch-Skala“ wurde in England erfunden, ist international anerkannt und auch bei uns gültig.
Ein 12er Haken ist also kleiner als ein 5er Haken. Die Nummerierung reicht von 1 bis 30. Es gibt aber auch noch größere Haken als 1. Diese werden mit 1/0, 2/0, 3/0 usw. bezeichnet. Aber Achtung hier gilt dann: Je größer die Zahl vor der 0, desto größer der Haken.
Den richtigen Angelhaken finden
Die Wahl der richtigen Größe und Form ist abhängig von deinen verwendeten Ködern und natürlich auch vom Zielfisch. Angelst du z.B. mit Maden, dann kannst du nur einen dünnen Haken benutzen auf einen stärkeren Draht, könntest du sie gar nicht heil aufziehen.
Wichtig beim Beködern ist, dass die Hakenspitze frei bleibt, um gut im Fischmaul fassen zu können. Darum kommen für größere, dickere Köder nur Haken mit recht weitem Bogen in Frage. Bei einer schlanken Made würde auch ein sehr schmaler Bogen genügen.
Bei der Hakenform solltest du auch die Form und Größe des Fischmauls im Hinterkopf haben. Bei einem sehr kleinen Maul, wie beispielsweise bei Aalen und Plattfischen, ist ein schmaler Haken sinnvoller. Ein breiter Hakenbogen behindert die Köderaufnahme und führt somit zu Fehlbissen.
Tabelle: Köder – empfohlene Angelhaken-Größen
Scharfe Spitze
Achte darauf, dass deine Hakenspitze immer scharf ist und schnell ins Fischmaul eindringen kann. Mit der Zeit wird der Haken oft stumpf, weil er über Steine schleift oder mal am Grund hängen bleibt. Überprüfe also regelmäßig, ob die Spitze noch scharf ist.
Am einfachsten geht das, indem du den Haken mit der Spitze in Längsrichtung über deine Daumennagel führst. Bleibst du hängen, ist er noch spitz genug. Rutscht die Spitze aber ab, solltest du nachschärfen. Dafür gibt es spezielle Hakenschärfer* im Fachhandel. Wenn die Nagelprobe auch nach dem Schärfen nicht klappt, wechsle den Angelhaken lieber aus.
Fazit – Angelhaken-Größen
Von Einzelhaken über Zwillings- bis hin zu Drillingshaken, die Auswahl ist groß. Achte auf die Drahtstärke und ob du lieber mit oder ohne Widerhaken angelst. Und jetzt zum Knackpunkt: die Größe. Vergiss die Logik, je kleiner die Zahl, desto größer der Haken. Klingt komisch, ist aber so!
Denk daran, bei deiner Wahl auch die Fische und ihre Gewohnheiten zu berücksichtigen. Sei flexibel und pass deine Ausrüstung an die jeweilige Situation an. Und vergiss nicht, die Spitze deiner Haken regelmäßig zu überprüfen und zu schärfen.
Probier dich aus, teste verschiedene Hakenarten und Größen und beobachte, was am besten funktioniert!
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