Er ist einer der beliebtesten Zielfische für uns Angler – der Barsch! Er bringt Spannung, Action und jede Menge Spaß ans Ende unserer Angelruten. Barschangeln ist super für Einsteiger im Raubfischangeln geeignet, aber auch erfahrene Angler haben ihre Freude an dem Räuber.
In diesem Artikel erfährst du alles, was du über diesen faszinierenden Fisch wissen musst.
Beschreibung des Barschs
Steckbrief
Aussehen
Mit seinen 6 -9 dunklen Querstreifen auf einem olivgrünen bis bronzefarbenen Rücken ist der Barsch ein echter Blickfang. Seine Seiten sind meist silberfarben mit einem Hauch von Gelb. Seine Brust, Bauch, After und Schwanzflosse sind rötlich gefärbt. Das Maul ist vergleichsweise eher kurz und ober-bis endständig. Die Augen des Barschs sind auffällig groß und stehen seitlich am Kopf, was ihm ein ausgezeichnetes Blickfeld für die Jagd verleiht. Auffällig ist die zweigeteilte Rückenflosse, die im vorderen Bereich stachelige Hartstrahlen und im hinteren Bereich Weichstrahlen aufweist. Am Kiemendeckel trägt der Barsch einen Dorn.
Lebensraum
Der Barsch ist in vielen Gewässern zu Hause, von langsam fließenden Flüssen und Kanälen bis hin zu Teichen und Seen, aber auch in Brackwasserzonen ist er zu finden. Er bevorzugt Strukturen wie Unterwasserpflanzen, Felsen und versunkene Baumstämme, wo er seinen Beutetieren versteckt auflauern kann.
Fress- & Beißverhalten
Dieser Räuber ist nicht wählerisch. Barsche fressen fast alles, was in ihr Maul passt, von kleinen Fischen über Krebse, Würmer und Schnecken bis hin zu Insekten.
Dabei haben sie ausgefeilte Jagdtaktiken entwickelt. So patrouillieren Barsche beispielsweise in Schwärmen die Uferzone entlang und attackieren Weißfische bewusst in Uferrichtung, um den Fluchtradius zu verkleinern.
Dabei macht der Barsch auch nicht vor seinen Artgenossen halt. Größere Barsche bringen sich gerne hinter den kleineren in Stellung, um sie im nächstbesten Moment zu fressen.
Fortpflanzung & Laichverhalten
Im Frühling zwischen März und Juni ist die Laichzeit für Barsche. Die notwendige Temperatur zum Laichen liegt bei 7 – 10 Grad Celsius. Das Weibchen legt die bis zu 200.000 Eier an flachen Stellen an Ufern mit viel Vegetation ab, wo sie mit ihren netzartigen Gallertschnüren an Pflanzen, Ästen oder Steinen haften. Nach der Ablage werden die Eier vom Männchen befruchtet und nach ca. 3 Wochen schlüpfen die ersten Larven.
Ausrüstung zum Barschangeln
Rute
Eine klassische Barschrute besitzt eine Länge von 1,8 – 2,1 Meter und ein Wurfgewicht von 7–20 Gramm, wobei die ideale Rute abhängig vom Einsatzort und der Angeltechnik ist.
Ich empfehle eine leichte bis mittelschwere Rute. Leichtere Ruten haben den Vorteil, dass sie sich mit geringeren Wurfgewichten von 3 – 15 Gramm deutlich besser werfen lassen. Da das Maul von Barschen weicher ist als von Hecht oder Zander muss der Anhieb auch nicht so stark gesetzt werden, weshalb die Aktion der Rute ruhig etwas weicher sein darf.
Hier findest du beliebte Barschruten.*Rolle
Eine Spinnrolle in der Größe 2000 bis 3000 passt gut zu den meisten Barschangeltechniken. Achte auf eine glatte, zuverlässige Bremse und eine gute Übersetzungsverhältnis, um blitzschnell auf die Aktionen der Fische reagieren zu können.
Köder
Der Barsch ist ein Raubfisch, weshalb häufig mit Kunstködern geangelt wird, die seine natürliche Beute imitieren. Also vor allem Gummifische, kleine Wobbler, Jigspinner, Twister oder Creature Baits.
Naturköder wie, Würmer oder kleine Köderfische sind ebenfalls eine gute Wahl. Wichtig ist beim Angeln auf Barsch den Köder nicht zu groß zu wählen, was nicht bedeutet, dass er nicht auch auf größere Köder beißt.
Schnur
Da der Barsch sehr gut sehen kann, sollte die Schnur so dünn wie möglich sein. Eine hochwertige geflochtene Schnur mit einem Schnurdurchmesser von ca. 0,08 mm ist empfehlenswert. Außerdem empfiehlt sich bei einer geflochtenen Schnur die Verwendung eines Fluorocarbon-Vorfachs, womit die Schnur unter Wasser fast unsichtbar wird, was deine Fangchancen erhöht.
Sind auch Zander unterwegs kannst du eine etwas stärkere Schnur mit ca. 0,12 mm wählen. Bei Hechtgefahr macht ein hechtsicheres Vorfach aus Stahl, Hardmono oder Carbon Sinn.
Kescher
Kescher unterscheiden sich in der Tiefe des Netzes, des Transportmaßes, des Maschenmaterials sowie der Maschenweite, des Durchmessers und der Stablänge. Es kommt bei der Kescherwahl vor allem darauf an wo du angelst. Angelst du vom Ufer aus sollte der Griff so lang wie möglich sein. Beim Angeln vom (Belly-)Boot aus oder im Bach ist ein kurzer Griff besser. Für das Angeln von Brücken oder Stegen eignet sich auch ein extralanger Teleskopkescher.
Wenn es um die Maschenweite geht, wird für die Verwendung in Fließ- oder Stehgewässern unterschieden. Je enger der Maschenabstand, desto größer der Widerstand in Bächen und Flüssen. Feinmaschige Netze lassen sich grundsätzlich schwerer vom Haken lösen. Am besten ist ein gummiertes Netz, das schont die Schleimhaut des Fisches und Haken lassen sich leichter entfernen.
Techniken zum Barsche angeln
Die Möglichkeiten zum Angeln auf Barsche sind vielfältig. Und im Vergleich zum Zander- oder Hechtangeln ist es relativ einfach einen Barsch an den Haken zu bekommen. Hier sind drei beliebte Techniken, die du ausprobieren kannst:
Jiggen
Ah, das gute alte Jiggen! Eine Technik, die bei Barschen besonders effektiv ist. Wähle dafür einen Jigkopf mit einem attraktiven Gummiköder. Fürs Jiggen auf Barsch lässt du den Köder nach dem Auswerfen absinken. Danach erweckst du den Köder zum Leben, indem du die Rute ruckartig anhebst. Die Leerschnur nimmst du anschließend auf. So bewegt sich dein Köder im Zick-Zack über dem Grund. Barsche können einfach nicht widerstehen, wenn ein verlockendes Köderchen vor ihrer Nase tanzt. Häufig beißt er in der Absinkphase. Manchmal aber auch zwischen den Zupfern.
Spinnfischen
Beim Spinnen auf Barsch kommen vor allem Kunstköder, wie Twister, Wobbler, Spinner, Shads oder Blinker zum Einsatz. Es handelt sich dabei um eine aktive Angelmethode, bei der du deinen Köder wahlweise langsamer oder schneller über die Rolle einholst. Zusätzlich kannst du ihm durch leichtes Twitchen in die Schnur etwas mehr Action verleihen.
Vertikalangeln
Vom Boot oder vom Steg aus, kannst du auch versuchen deinen Barsch vertikal zu angeln. Das bedeutet, du lässt deinen Köder direkt unter dem Boot oder Steg ins Wasser sinken und bewegst ihn dann über die Rute knapp über dem Grund auf und ab. Du kannst dafür einen klassischen Jigkopf mit Gummifisch oder Creature Bait einsetzen.
Angelgewässer für Barsche
See
Auch wenn man den Barsch in fließenden und strömenden Gewässern findet, so bevorzugt er doch eher stille bis langsam fließende Gewässer. Da er nicht anspruchsvoll und anpassungsfähig ist, kannst du ihn in fast jedem See und auch in manchem Tümpel fangen. Die kleinen Exemplare halten sich eher im Uferbereich auf, während du im mittleren bis tiefen Gewässerbereich auch Chancen auf größere Fänge hast.
Fluss
Der Barsch mag vor allem langsam fließende Gewässer. Du findest ihn hier oft in der Nähe von Strömungen, da sich seine Beutefische gerne im flachen Wasser oder direkt in der Strömung aufhalten.
Kanal
Auch in Kanälen sind Barsche zu Hause. Sie lieben die Spundwände, da sich hier auch ihre Beutefische aufhalten. Außerdem kann sich der Barsch aufgrund seiner Größe perfekt in den Vertiefungen der Spundwand verstecken, um dann anzugreifen.
Passende Angelstelle finden
Auch beim Barschangeln gibt es Stellen und Orte, die besonders erfolgversprechend sind. Achte hier besonders auf Strukturen wie:
- Kanten
- Stege
- Brücken
- Baumstämme
- abgestorbenes Holz
- Pflanzenbewuchs
- Felsstrukturen oder bergiges Gelände
Wenn es mit bloßem Auge etwas schwierig wird Strukturen, Kanten oder Erhebungen zu erkennen, dann helfen auch der Blick in eine Gewässerkarte, in die Tiefen eingezeichnet sind oder ein Echolot.
Ob Barsche gerade auf Raubzug sind, kannst du auch daran erkennen, dass kleine Fische an der Wasseroberfläche springen, um zu entkommen. Genau dorthin solltest du dann auch deinen Köder werfen.
Fang- & Jahreszeiten
Beste Fangzeiten
Barsche lassen sich zwar zu fast jeder Tageszeit fangen, besonders gerne beißen sie aber in der Dämmerung. Du hast also morgens, wenn es noch nicht ganz hell ist oder kurz nach Sonnenuntergang besonders gute Chancen auf deinen Fang.
Jahreszeiten
Egal welche Jahreszeit gerade herrscht, mit ein bisschen Wissen und Geduld kannst du das ganze Jahr über erfolgreich Barsche angeln.
Im Frühling, wenn sie noch nicht gelaicht haben finden sie sich in der Nähe der flachen Laichplätze. Nach dem Laichen ziehen die Raubfische das tiefere Wasser vor.
Im Sommer lieben Barsche flache Stellen, z.B. an Felsen, steilen Klippen oder Schilfgürteln. Frühmorgens findest du sie näher an der Oberfläche, was für Topwater-Köder spricht. Tagsüber sind tieftauchende Drop-Shots oder Wobbler besser.
Im Frühherbst sind sie zunächst noch in tieferen Gefilden unterwegs. Sobald es kälter wird fressen sie mehr und sind öfter auf der Jagd. Morgens sind sie gerne an flachen Stellen und tagsüber wieder im tieferen Wasser. Im Herbst eignen sich als Barschköder vor allem Spinner, schaufellose Wobbler und Drop-Shots.
Im Winter zieht der Barsch ins tiefere Wasser, wo es wärmer ist. Halte Ausschau nach kleinen Erhebungen unter Wasser oder gezielt nach tiefen Stellen. Geeignete Köder für diese Jahreszeit sind Wobbler, Feder-Jibs, Drop-Shots oder Football-Jigs.
Gesetzliche Regelungen beim Barsche angeln
Schonzeiten
Die Schonzeiten sind in jedem Bundesland unterschiedlich, auch wenn für den Barsch häufig keine Schonzeit gilt. Um auf Nummer sicher zu gehen solltest du dich vorher aber immer über die lokalen Regelungen informieren, da es ab und zu auch mal zu Änderungen kommt.
Mindestmaße
Mindestmaße sind genauso wie Schonzeiten dazu da das Fortbestehen der Fischpopulation zu sichern. Denn Fische benötigen eine gewisse Zeit bis sie ausgewachsen und fortpflanzungsreif sind. Ohne Limits würde es einige Fischarten schlichtweg nicht mehr geben. Da der Barsch sehr verbreitet ist, gibt es für ihn jedoch vielerorts keine Mindestmaße. Aber auch hier solltest du dich im Vorfeld über die Bestimmungen vor Ort informieren.
Noch mehr Barschwissen
Wenn ich jetzt deine Neugierde geweckt habe und du noch mehr über diesen faszinierenden Räuber erfahren willst empfehle ich dir folgende Bücher*:
Fazit – Zielfisch Barsch
Der Barsch ist ein vielseitiger Fisch, der in verschiedenen Gewässern und zu allen Jahreszeiten anzutreffen ist. Denke an das Jagdverhalten diese stachligen Raubfischs, wenn du deine Köder und deine Angeltechnik auswählst. Und vergiss nicht eine möglichst dünne Schnur zu verwenden, damit du dich nicht schon vorher verrätst.
Wie immer gilt auch hier: Probieren geht über Studieren.
Also schnapp dir deine Ausrüstung und probiere selbst verschiedene Taktiken und Köder aus!
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