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Der Karpfen – Alle Infos zum Fisch

Der Karpfen ist ein Fisch, der viele Angler begeistert. Er ist nicht nur wegen seiner beeindruckenden Größe und Kraft begehrt, sondern auch wegen der Herausforderung, die er beim Angeln darstellt. Sein vorsichtiges und kluges Verhalten macht ihn zu einem spannenden Fang, der viel Geduld und Geschick erfordert.

Beschreibung des Karpfens

Steckbrief

Zielfisch Karpfen
Karpfen Steckbrief

Aussehen

Karpfen sind leicht an ihrem breiten, massiven Körper und den großen Schuppen zu erkennen. Sie haben einen langen Rückenflossenansatz und oft eine leicht gebogene Rückenlinie. Die Rücken- und Afterflosse weisen eine deutliche Einbuchtung auf. Die Schwanzflosse ist tief gespalten.

Farblich variieren sie von einem goldenen Gelb über Olive bis hin zu einem dunklen Braun, abhängig von ihrem Lebensraum. Charakteristisch ist das rüsselartige, unterständige Maul mit den vier Barteln, die ihnen beim Suchen nach Nahrung helfen. Anhand seiner Beschuppung unterscheidet man den Karpfen in vier Unterarten: Schuppenkarpfen, Spiegelkarpfen, Zeilkarpfen und Leder- oder Nacktkarpfen.

Verbreitung & Lebensraum

Der Karpfen stammt ursprünglich aus Asien, ist heute aber fast weltweit verbreitet. Dabei handelt es sich überwiegend um Zuchtformen. Der Wildkarpfen ist dagegen in Europa eher selten anzutreffen.

Als Lebensraum bevorzugt er stehende oder langsam fließende Gewässer mit Pflanzenbewuchs und einem weichen, leicht schlammigen Grund. Der Karpfen weist eine außergewöhnliche Toleranz gegenüber verschiedenen Wasserbedingungen und Temperaturen auf.

Fress- & Beißverhalten

Tagsüber hält der Karpfen sich gerne in tiefen Gewässerbereichen oder Verstecken auf. Zum Einbruch der Dämmerung wird er dann aktiver. Der Karpfen ist ein Allesfresser. Auf seinem Speiseplan stehen vor allem Würmer, Schnecken, Muscheln, Kleinkrebse und Insektenlarven.

Alles, was der Fisch in seinem Lebensraum vorfindet, wird sofort auf die Genießbarkeit hin untersucht. Einer interessanten Duftspur folgt er und erkundet das potenzielle Futter dann aus der Nähe mit Hilfe seiner empfindlichen Barteln. Hin und wieder frisst der Karpfen auch kleinere Fische, vor allem Lauben und Rotaugen. Die Jungfische fressen überwiegend Plankton.

Laichverhalten

Die Karpfen laichen von Mai bis Juli bei Wassertemperaturen von 15 bis 20 Grad. Das Weibchen legt dabei etwa 100.000 bis 250.000 Eier pro kg Körpergewicht an flachen Uferbereichen ab. Die 1 mm – 1,5 mm großen Eier werden an bevorzugt an Wasserpflanzen abgelegt. Desto höher die Wassertemperaturen, desto schneller entwickelt sich der Laich. Bei 15 Grad Wassertemperatur in 5 Tagen, bei 20 Grad in nur 3 Tagen.

Während der Paarungszeit zeigen die Männchen ein territorial-aggressives Verhalten gegenüber konkurrierenden Artgenossen. Oftmals geht dem eigentlichen Laichakt ein intensives Balzverhalten voraus, bei dem die Männchen die Weibchen umwerben und sie zum Ablaichen in die vorbereiteten Laichgründe führen.

Ausrüstung zum Karpfenangeln

Rute

Zum Angeln von Karpfen gibt es spezielle Karpfenruten. Diese sind in der Regel kräftig und stabil gebaut, um auch große Fische sicher landen zu können. Da der Karpfen im Drill sehr wehrhaft sein kann, solltest du auf eine gute Aktion achten.

Die optimale Länge ist abhängig vom Gewässer und von deinen Vorlieben. Aber eine Länge zwischen 3 m und 4,50 m dürfte ausreichen. Lange Karpfenruten haben den Vorteil, dass sie besser über große Distanzen ausgeworfen werden können. Der Trend geht mittlerweile aber eher Richtung kürzere Ruten.

Oft kommt ein Metallständer, der Rod-Pod* zum Einsatz, auf dem bis zu drei Ruten abgelegt werden können. Gerne werden auch elektronische Bissanzeiger* verwendet.

Hier findest du beliebte Karpfenruten*

Rolle

Eine klassische Stationärrolle, wie beispielsweise die DAM Quick Shadow 5 7000 SLS*, ist zum Angeln auf Karpfen am beliebtesten. Wichtig ist eine gute Bremse. Achte auf eine Rolle mit großem Schnurfassungsvermögen, am besten von 0,30 mm (320 m Fassungsvermögen) bis zu 0,35 mm, was einem Fassungsvermögen von 260 bis 300 m entspricht. Das ermöglicht große Wurfweiten und es ist auch genügend Schnur für kapitale Exemplare vorhanden. Bei Schwimmboot-Montagen sind auch Freilaufrollen beliebt.

Köder

Beim Karpfenangeln ist das Anfüttern wichtig. Das machst du idealerweise über mehrere Tage hinweg, immer zur gleichen Zeit. Ein ruhiger und nicht stark befischter Platz ist dafür bestens geeignet.

Um den Karpfen zum Biss zu verführen kommen Naturköder zum Einsatz. Boilies sind der Klassiker unter den Karpfenködern und in vielen Geschmacksrichtungen und Größen erhältlich. Neben Boilies kannst du auch auf Partikel wie Mais, Tigernüsse oder Pellets setzen.

Maden, Würmer und Schnecken gehören zur natürlichen Nahrung des Karpfens und können ihn ebenso anlocken. Wobei darauf auch andere Fische beißen werden. Schwimmbrot mögen sie vor allem während des Sommers.

Naturköder, Karpfenköder: Boilies

Schnur

Empfehlenswert ist eine monofile Schnur, da sie fast durchsichtig und gut dehnbar ist. In Gewässern ohne Hindernisse reichen 0,30m m aus, in einem See mit Totholz und steinigem Boden oder im Fluss sind 0,40 bis 0,45 mm besser.

Auch „Fluorocarbon“ wird für das Angeln auf Karpfen immer beliebter. Es ist im Wasser so gut wie unsichtbar und eignet sich gut für vorsichtige Fische. Du kannst es als Hauptschnur und als Vorfachmaterial verwenden. Fluorocarbon ist schwerer und sinkt daher auch besser ab. So kommen die Fische auch nicht mit der Schnur in Berührung und werden nicht verschreckt.

Kescher / Abhakmatte

Für das Karpfenangeln sollte dein Kescherkopf und das Keschernetz ausreichend groß sein, damit du auch große Fische leicht fangen kannst. Ich würde Aluminium gegenüber Kunststoff bevorzugen. Die Kescherköpfe lassen sich auch mit anderen Stangen verbinden oder tauschen.

Auch eine Abhakmatte ist wichtig, da Karpfen teilweise richtig groß sind und nicht immer leicht im Kescher landen. Darum ist eine Abhakmatte manchmal besser. Wichtig ist, dass sie eine weiche Polsterung hat. Du solltest sie zusätzlich mit Wasser befeuchten, um die Schleimhäute des Fisches nicht zu beschädigen.

Techniken zum Karpfenangeln

Es gibt eine Vielzahl an möglichen Karpfenmontagen. Hier sind 5 beliebte Methoden:

Posenmontage

Die Posenmontage ist ideal für ruhige Gewässer und bietet den Vorteil, dass Du den Biss sofort erkennen kannst. Du befestigst eine Pose an Deiner Angelschnur, die auf der Wasseroberfläche schwimmt. Sobald der Karpfen anbeißt, wird die Pose unter Wasser gezogen. Diese Methode ist besonders gut geeignet für Anfänger, da sie einfach einzurichten ist und visuelles Feedback bietet.

Laufbleimontage

Bei der Laufbleimontage wird das Blei frei auf der Hauptschnur montiert und kann sich bewegen. Wenn der Karpfen den Köder nimmt, spürt er kaum Widerstand, was ihn weniger abschreckt. Diese Technik ist nützlich in Gewässern mit vorsichtigen Fischen und ermöglicht es Dir, größere Distanzen zu überbrücken.

Festbleimontage

Im Gegensatz zur Laufbleimontage bleibt das Blei bei der Festbleimontage fixiert. Diese Methode ist besonders effektiv, wenn Du sicherstellen möchtest, dass der Haken sicher im Fischmaul greift, sobald der Karpfen den Köder nimmt. Sie eignet sich gut für schlammige Gewässer oder Bereiche mit vielen Hindernissen, da das Blei den Köder stabil hält. Der Köder wird bei der Festbleimontage nicht direkt am Haken befestigt, sondern an einem Haar, welches am Haken fixiert ist.

Feedermontage

Die Feedermontage kombiniert das Angeln mit einem Futterkorb, der zusätzliches Futter ins Wasser bringt, um Fische anzulocken. Der Futterkorb wird in der Nähe des Hakens platziert und gibt nach und nach Futter frei. Diese Methode ist sehr effektiv in stark befischten Gewässern, da sie eine attraktive Futterspur schafft, die Karpfen direkt zu Deinem Köder führt.

Grundmontage ohne Pose

Die Grundmontage ohne Pose ist eine der einfachsten und dennoch effektiven Techniken. Hierbei wird der Köder einfach auf dem Gewässergrund platziert. Du brauchst eigentlich nur deine Karpfenrute, Schnur, Blei, den passenden Haken und natürlich deinen Köder.

Der große Vorteil im Gegensatz zum Posenangeln ist, dass du durch viel oder schweres Blei ordentlich Gewicht aufbringen kannst. Damit lässt sich auch auf große Distanzen auswerfen. Du bist also nicht an die Ufernähe gebunden, sondern kannst auch entlegenere Stellen befischen.

Auch bei stärkerem Wind oder Strömung wird der Köder dann nicht weitergespült, sondern bleibt an der gewählten Stelle liegen. Allerdings solltest du bei dieser Methode unbedingt auf einen Bissanzeiger* zurückgreifen, wenn du den Biss nicht verpennen willst.

Karpfenangeln - Ansitz

Angelgewässer für Karpfen

See

Teiche und Baggerseen mit Pflanzenbewuchs und sandigem Boden gefallen den Karpfen sehr gut, aber auch Stau- und Naturseen sind bei den Fischen beliebt. Seerosenfelder oder Schilfrohr können ein guter Hinweis auf ein Karpfengewässer sein. Karpfen überwintern gerne in den tiefen Bereichen von Seen und Teichen, da diese nicht bis nach unten durchfrieren. Im Frühling halten sich dann vor allem in der Ufernähe auf, um sich aufzuwärmen. Besonders mittelgroße Seen eignen sich gut, da sie sich schnell erwärmen.

Fluss

In Flüssen bevorzugt der Karpfen langsam fließende Abschnitte. Dicht bewucherte Bereiche und überhängende Äste können ein gutes Indiz sein. In den Strömungstaschen und im Kehrwasser setzt sich die angespülte Nahrung ab und der Fisch kann in Ruhe fressen. Der Fluss sollte keinen Faulschlamm aufweisen, denn der Karpfen hält sich von diesem schwarzen und stinkenden Bereich lieber fern.

Kanal

Auch im Kanal vermeidet der Karpfen starke Strömungen. Starker Bootsverkehr oder mittreibendes Holz wirken auf ihn sehr abschreckend. Er bevorzugt ruhigere Seitenarme und Becken. Wenn der Uferbereich Pflanzenbewuchs oder verkrautete Zonen aufweist, steigen hier die Erfolgschancen.

Passende Angelstelle finden

Tief über dem Wasser hängende Bäume, ein vom Ufer schwer erreichbarer Platz oder Stöcke und Äste sind beim Karpfen immer beliebt. Bei der Wahl der richtigen Angelstelle zahlen sich eine gute Beobachtung und Zeit oftmals aus.

Auch den Wind solltest du in deine Taktik mit einfließen lassen. Achte dabei auf einen auflandigen Wind. Wenn sich der Wind dreht, kannst du deine Stelle auch nochmal anpassen. Der perfekte Ort ist häufig etwas abgelegen und ruhig. Laute Radios, viel Gequatsche, ein ständig aufs Wasser einhämmerndes Blei oder andere Störfaktoren sind nicht gut zum erfolgreichen Karpfenangeln.

Primär gilt es natürlich die Angefütterte Stelle zu beangeln. Bist du hier nicht erfolgreich, kannst du aber auch andere Möglichkeiten testen. Hast du vorher im tieferen Wasser geangelt, kannst du es, gerade im Sommer, auch mal im Uferbereich versuchen.

Fang- & Jahreszeiten

Beste Fangzeiten

Karpfen sind Fische, die besonders in der Dämmerung aktiv sind, weshalb viele Angler auf die Morgen-und Abendstunden setzen. Die Fische beißen aber auch tagsüber. Besonders im Frühjahr und Sommer, wenn das Wasser schön warm ist, kannst du gerade auch um die Mittagszeit Erfolge erzielen. Besonders vielversprechend sind die frühen bis späten Abendstunden für das Angeln auf Karpfen. Im Sommer und Herbst, wo die Fische den ganzen Tag nach Nahrung suchen, beißen sie auch in der Nacht. Im Winter wirst du dafür abends und nachts eher weniger Erfolg haben.

Jahreszeiten

Im Frühling kommen die Karpfen aus ihrem winterlichen Ruhezustand und bevorzugen die sonnigen Flachwasserbereiche. Diese Zonen erwärmen sich schnell, sodass die Fische dort Wärme tanken können. Nach der langen Winterruhe sind sie zudem sehr hungrig. Besonders flache Seen ziehen die Karpfen an, da diese sich schneller erwärmen. Die Monate März, April und Mai sind ideal, um auf Karpfen zu angeln.

Der Sommer ist die beste Jahreszeit, zum Karpfenangeln. In den warmen Gewässern sind die Fische den ganzen Tag und auch nachts aktiv. Sie sind intensiv auf Futtersuche, um zu wachsen und kräftig zu werden. Ufernahe Plätze, Sandbänke, Plateaus und Kanten sind hervorragend geeignet, um Karpfen zu fangen. Ein 24-Stunden-Ansitz und das Anfüttern über mehrere Tage hinweg erhöhen die Erfolgschancen. Boilies und Grundmontagen sind besonders effektiv in dieser Zeit.

Der Herbst ist auch sehr gut geeignet, um Karpfen zu fangen. Die Fische fressen sich reichlich Reserven für den Winter an und sind daher noch aktiver auf Futtersuche als im Frühling. In dieser Jahreszeit werden gerne auch mal große Karpfen unvorsichtig und beißen sogar bei offensichtlichen Ködern an.

Der Winter ist keine typische Zeit zum Karpfenangeln, da die Fische in dieser kalten Jahreszeit meist in einen Ruhezustand verfallen und sich in der Nähe des Gewässerbodens aufhalten, wo die Temperatur etwa 4 Grad beträgt und keine Strömung herrscht. Der Fisch hat im Winter eine besonders ausgeprägte Färbung mit einem blau-grauen Rücken und einem goldenen Bauch. Mit dem richtigen Anfüttern kann es trotzdem gelingen, einen Karpfen an den Haken zu bekommen. Kleinere Gewässer bieten dabei bessere Chancen.

Gesetzliche Regelungen beim Karpfen angeln

Schonzeiten

In den verschiedenen Bundesländern Deutschlands gelten unterschiedliche Schonzeiten, zu denen der Karpfen nicht beangelt werden darf. Informiere dich im Vorfeld über die lokalen Bestimmungen.

Mindestmaße

Auch die Mindestmaße unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland. In der Regel liegen sie zwischen 35 und 45 Zentimetern. Hat der Fisch das vorgegebene Mindestmaß nicht erreicht, muss er wieder in das Gewässer entlassen werden.

Noch mehr Karpfenwissen

Das Karpfenangeln erfordert viel Zeit, Geduld, die richtige Technik und Taktik. Wenn du tiefer in das Thema einsteigen willst, empfehle ich dir folgende Bücher:

Fazit – Zielfisch Karpfen

Der Karpfen fasziniert nicht nur durch seine Größe und Kraft, sondern auch durch seine kluge und vorsichtige Art. Beim Angeln erfordert dieser Fisch Geduld und Geschick, was ihn zu einer spannenden Herausforderung macht.

Ausgerüstet mit der richtigen Rute, einer guten Rolle, passenden Ködern und der idealen Technik kannst du das Angeln auf Karpfen erfolgreich meistern. Die Wahl der richtigen Angelstelle und das Anfüttern sind entscheidend für den Erfolg.

Wenn du einmal die Faszination des Karpfenangelns erlebt hast, wirst du kaum noch davon loskommen. Petri Heil!


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2 Gedanken zu „Der Karpfen – Alle Infos zum Fisch“

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